Klima-Kompensation vs Klima-Beitrag: Was ist der Unterschied?

In einem gemeinsamen Beitrag mit Celonis erklären wir, welche Vorteile ein Klimabeitrag hat und was es bei der Unterstützung von Klimaschutzprojekten zu beachten gilt.

Von Klimaneutralität zu Klimabeitrag - ein Trend, der bei mehr und mehr Unternehmen ankommt. Warum eigentlich? Und was ist der Unterschied? In einem gemeinsamen Beitrag mit Celonis erklären wir, welche Vorteile ein Klimabeitrag hat und was es bei der Unterstützung von Klimaschutzprojekten zu beachten gilt. 

Offsetting, Klimakompensation, Klimaneutralität - und die Kritik daran

Im letzten Jahr häuften sich die negativen Schlagzeilen im Freiwilligen Zertifikatemarkt. Vielfach wurde Kritik geäußert, dass Zertifikate aufgrund von zweifelhaften Methoden und Berechnungsgrundlagen wertlos seien. Große Verunsicherung verbreitete sich im Markt - und vor allem auch bei den Unternehmen, die Klimaschutzprojekte im Rahmen ihrer Offsetting-Strategie gekauft und stillgelegt haben. Unternehmen mit dem Ziel, klimaneutral zu werden, kaufen CO2-Zertifikate aus Klimaschutzprojekten, um ihren Fußabdruck auszugleichen und so “CO2-neutral” zu werden. Unternehmen sind damit natürlich nicht “CO2-neutral” im wörtlichen Sinne, was auf Verbraucher:innen täuschend wirken kann. Außerdem ist das reine Kompensieren von Emissionen, ohne effektive Reduktionsmaßnahmen umzusetzen, in diesem Kontext mehr und mehr in die Schlagzeilen geraten. Warum? Weil die reine Kompensation - ohne effektive Reduktion - nicht ausreicht, um das 1,5 Grad Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen.

Sophia Wieland, Celonis

"Als Reaktion auf die Kontroversen zur Wirksamkeit von Klimaschutzprojekten beobachten wir im Markt eine Sensibilisierung für höhere Qualitätsstandards und Transparenz von Projektentwicklern und Marketplaces im freiwilligen Zertifikatehandel. Gleichzeitig sehen wir auf der Käufer- und Unternehmensseite eine große Notwendigkeit, diese Investitionen klar und im Einklang mit globalen Klimazielen zu kommunizieren. Innovative Ansätze für den globalen Klimaschutz sowie der Aufbau von Carbon-Removal-Kapazitäten sind heute dringender denn je. Aus diesem Grund haben wir unsere Klimabeitragsstrategie entwickelt." - Sophia Wieland, Sustainability & Climate Change Lead, Celonis

Der Klimabeitrag als effektive Alternative zur Klimakompensation

Der Claim "Klimabeitrag" (oder “Contribution Claim”) bezieht sich auf die aktive Unterstützung von Projekten, die positive Klimawirkungen haben, unabhängig davon, ob dies direkt mit den eigenen Emissionen in Verbindung steht. Dies kann durch Investitionen in Klimaschutzprojekte erfolgen, die zusätzliche ökologische und soziale Vorteile bieten. Im Unterschied zum Neutralitäts-Claim wird beim Klimabeitrag nicht die eigene Neutralstellung in den Vordergrund gestellt, sondern vielmehr der Beitrag zu übergeordneten Klimaschutzzielen. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass er im Markt positiver aufgenommen wird und Reputationsverluste vermieden werden können (Carbon Market Watch, 2024). In Kombination mit effektiven Reduktionsmaßnahmen können außerdem globale Bemühungen, die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen, beschleunigt werden.

Ein Klimabeitrag ist daher auch eine effektive Möglichkeit, auf dem Weg zum Net-Zero-Ziel parallel zu Reduktionsmaßnahmen den eigenen Impact zu erhöhen. Der Claim "Net Zero" fordert, dass Unternehmen und Organisationen nicht nur ihre Emissionen ausgleichen, sondern auch signifikante Reduktionen ihrer absoluten Emissionen vornehmen. Dies bedeutet, dass alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden, um Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren, bevor verbleibende Emissionen mit Removal-Zertifikaten kompensiert werden. Federführend ist hier die Science Based Targets Initiative (SBT), die klare Richtlinien und Ziele für Unternehmen bietet, um diesem Anspruch gerecht zu werden.

Customer Success Story: Der Climate Action Plan von Celonis

Celonis verfolgt seit 2022 eine Net-Zero-Klimastrategie. Dazu hat Celonis sich dazu entschieden, SBTs zu setzen und auf ein klares Net-Zero-Ziel hinzuarbeiten. Parallel zu Reduktionsmaßnahmen sollen dabei Klimaprojekte über die Wertschöpfungskette hinaus unterstützt werden. Was heißt das im Detail?

Der Climate Action Plan von Celonis

Celonis reduziert in den kommenden Jahren einen Großteil der eigenen Emissionen, indem es den Firmenfuhrpark verkleinert und seine Büros mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen wird. Zusätzlich verfolgt Celonis eine Dekarbonisierung der eigenen Wertschöpfungskette, beispielsweise durch die Implementierung eines nachhaltigen Einkaufs, IT-Dekarbonisierungsmaßnahmen und die stärkere Einbindung von Nachhaltigkeitsaspekten in die Reiserichtlinie, um Emissionen von Geschäftsreisen zu verringern.

Für den unvermeidbaren Rest der Emissionen unterstützt Celonis jedes Jahr Klimaprojekte. 2023 entwickelte Celonis diesen Ansatz weiter zu einer Klimabeitragsstrategie basierend auf Carbon-Removal-Klimaschutzprojekten. Dabei achtet Celonis auf verlässliche Qualitätskriterien: Zusätzlichkeit, eine robuste Berechnungsmethode und Validierung, Permanenz, Verlagerungsprojekte und positive Nebeneffekte (Co-Benefits). Nicht zuletzt war Celonis ebenso wichtig, dass die Projektentwickler einen innovativen technologie- und datenbasierten Ansatz verfolgen und einen regionalen Bezug zu den Unternehmensstandorten haben.

"Als Marktführer im Bereich Prozessintelligenz ist die Entwicklung von datengetriebenen, innovativen Lösungen fest in der DNA unseres Unternehmens verankert. Wir wollen Klimaprojekte fördern, die dieses Mindset teilen und so Vertrauen in ihre Klimaschutzmaßnahmen aufbauen. In unserem Climate Contribution Portfolio achten wir darauf, dass Projekte eine für die jeweilige Region nachhaltige, messbare und klimarelevante Wirkung erzielen und geprüfte Methoden anwenden." - Sophia Wieland, Sustainability & Climate Change Lead, Celonis

Für das Jahr 2023 investiert Celonis in ein Portfolio an Klimaschutzprojekten aus Land- und Forstwirtschaft in den USA und Deutschland. Von Pina Earth investiert Celonis in die Projekte “Luckaitztal” und “Lindorf”. In den Projekten werden Monokultur-Wälder in biodiverse und klimaresiliente Mischwälder umgebaut. Alle Projektinfos und -updates können auf dem Wald-Dashboard von Pina Earth verfolgt werden.

Standorte der beiden Projekte "Luckaitztal" und "Lindorf"

"Pina Earth ermöglicht uns, durch die Erstellung von digitalen Zwillingen und Klimasimulationen eine hohe Transparenz über die Wirksamkeit der Projekte zu erlangen, die wir in visuellen Dashboards einsehen können. Darüber hinaus schätzen wir die bisherige Zusammenarbeit mit Pinas kompetentem und intrinsisch motiviertem Team sowie die Bereitschaft für gemeinsame Initiativen." - Sophia Wieland, Sustainability & Climate Change Lead, Celonis

Dieses Beispiel zeigt, dass Klimakommunikation ganzheitlich gedacht werden kann. Neben der externen Kommunikation legt Celonis besonderen Wert darauf, die Mitarbeitenden zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu informieren. Nach einem erfolgreichen Webinar mit unserer Gründerin und CEO Dr. Gesa Biermann, die den Mitarbeiter:innen von Celonis die Waldumbauprojekte von Pina Earth vorgestellt hat, freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit!

 

Über Celonis:

Celonis sorgt dafür, dass Prozesse für Menschen, Unternehmen und den Planeten funktionieren. Die Celonis Process-Intelligence-Plattform kombiniert branchenführende Process Mining- und KI-Technologien mit geschäftlichem Kontext und stellt Kunden einen digitalen Zwilling ihrer Geschäftsabläufe bereit. Die Plattform ist systemunabhängig, objektiv und bietet allen Beteiligten eine gemeinsame Sprache, um Geschäftsprozesse besser zu verstehen und zu optimieren. Celonis ermöglicht Kunden kontinuierliche Verbesserungen bezüglich Umsatzsteigerung, Kostensenkung und Nachhaltigkeit. Celonis hat seine Hauptsitze in München und New York City sowie mehr als 20 weitere Standorte weltweit.